Monday, August 29, 2005

Poetry

Reading a book of poems from Al Andalus (translated into german of course, as unfortunately I do neither speak arabian nor mozarabian nor hebrew...). A time and a place I would like to have been. The names alone sound very poetic: There is Ḥafṣa bint al-Ḥâdjj al Rukûniyya, there's Abû Bakr Yaḥyà bin Aḥmad ibn Baqî al Qurṭubî, there's Shemu'el ben Yosef ha Lewi Ibn Nagrella (who wrote the poem below...) to name but a few...


Mein Freund, nur Schlaf sind alle deine Jahre,
das Gute wie das Üble nur ein Traum.
Verschließ davor die Augen und die Ohren!
Ermanne dich! Es gebe Gott dir Kraft!
Laß ruhn, was dunkel ist in deinem Leben,
in ihm, der alle Dunkelheit versteht!
Schenk ein den edlen Wein, zu süßer Speise
aus schöner Frauenhand mir dargereicht,
ein Wein, so alt wie Adam, doch so jung
wie frisch gepresst aus Noahs erster Rebe!
Sein Duft ist wie der Duft von Zimt und Myrrhe,
sein Anblick Korall un lautres Gold,
wie Wein, den David reine Königinnen
kredenzten oder süße Konkubinen,
Als man den Wein in dunkle Krüge füllte,
erfüllte helles Seitenspiel den Raum.
Jerimoth sang: "So sei er eingelagert,
im Siegelfaß verschlossen aufbewahrt
dem, der mit weiser Hand den Kelch ergreift
und Rebensaft mit reinem Herzen trinkt;
dem, der den Spruch des Predigers befolgt
und nach dem Tod die Rechenschaft bedenkt."


--- Shemu'el ben Yosef ha Lewi Ibn Nagrella

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